Schottlandtour 97

Im Sommer 1997 fuhren eine Kawasaki GPZ 1100 und eine Triumph Sprint 900 nach Schottland. Zum 10 jährigen Jubiläum ist dieser Bericht hier entstanden. Im Lauf der Zeit wurden leider einige Umstände der Tour von den Teilnehmern vergessen oder verdrängt. Ob dabei BSE eine Rolle spielt, müssen die nächsten Jahre noch zeigen. Für die Richtigkeit der untenstehenden Rekonstruktion anhand des vorliegenden Bildmateriales übernimmt der Autor daher keine Gewähr.

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An der schottischen Grenze

Von der Planung und Anreise

Man traf sich auf einer Geburtstagsparty, kam ins Gespräch über Motorrad fahren, machte eine kurze Wochenendtour durch die Eifel um die Harmonie beim Gasen zu prüfen und ging danach diese 3 wöchige Schottlandtour an.

Die Planung bestand aus folgenden Punkten:

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Blick auf Lake XXX

Der Tripletreiber nahm von Stuttgart kommend die Fähre Cales/Dover um auf die Insel zu kommen. Erstmal wurden dann aber Freunde aus der Studienzeit in London besuchen. Derweil durfte sich der Trippel von kundiger englischer Hand inspizieren und für die Tour fit machen lassen. Nach ein paar Tagen, einem weiteren Abstecher nach Southport und wieder zurück nach London, wurde die Überführungsettappe nach Kingston angegangen. Dort kam der GPZ'ler gut erholt aus der Übernachfähre von Rotterdam.

Nachdem der Kawatreiber kurz noch auf den Linksverkehr eingeschworen wurde ging es los Richtung Nordwesten.

Von Seen, Burgen und Schafen

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Blick auf Lake XYX

Anekdote: Traumrunde ums Loch

Es war noch früh am Nachmittag und eine Bleibe für die Nacht schon gefunden. Von der Last der Gepäckrolle und der Koffer befreit wurden die Krads nochmals angeworfen, um die Strasse ums lokale Loch zu erkunden. Erst sinnig, dann mit immer schrägeren Kurven wurde der See umrundet. Die Straße war so wie es sein soll; griffig, kurvig und kein Verkehr. Die Triumph folgte der Kawa mit fliesender Leichtigkeit. Am Ausgangspunkt wieder angekommen, mit ins Gesicht gemeißeltem Lächeln kam die Frage auf: "Noch mal?" Diesmal hatte der Kawafahrer es leicht mit der Verfolgung und die Sprint gab alles.

Von diesen drei Dingen gibt es in Schottland jede Menge. Daher ist es recht verständlich, dass sie in der Erinnerung haften bleiben und hier in den Anekdoten gewürdigt werden. Die genaue Wegstrecke allerdings ist im schottischen Hochnebel verschüt gegangen. Die noch in der Erinnerung befindlichen Zwischenstationen rekonstruieren sich als Kreis durch das schottische Land, welcher im Urzeigersinn abgearbeitet wurde.

Von Highligts und Zwischenstationen

Anekdote: Burgenschau

Eine ausgedehnte Mittagspause war Pflicht. Da es viele Seen und Burgen in Schottland gibt, waren Pausen an solchen Örtlichkeiten alltäglich. Gehobenen Unterhaltungswert aber haben nur die Burgen. Man legt sich knapp 50 Meter von der Burgmauer entfernt ins trockene Grass mit Blick auf den Eingang. Es kommt auf jeden Fall ein Bus mit Japanern vorgefahren. Diese steigen aus, laufen wild herum, machen 1001 Fotos und sind in nicht ganz 10 Minuten wieder im Bus verschwunden. Sehr unterhaltsam, aber nach 3 Bussen pro Mittagspause wird es doch etwas eintönig.

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Blick auf Lake XYZ

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Triumph im schottischen Bergland

Die folgenden Örtlichkeiten und Datenfetzen sind beim Kawatreiber aus dem Dunst der Vergangenheit in einer Email als Wegpunkte wieder aufgetaucht:

Wir waren also am Loch Lomond, Inveraray, Glen Coe (Glencoe, das war das Tal wo die Engländer die Schotten masakriert haben), Dornie (Eilean Donan Castle), Isle of Skye, an der Küste weiter hoch bis Ullapool (da gabs irgendwo guten Fish&Chips), unser höchster Punkt war diese Burgruine, zu der man nur über einen Bach kam, von da haben wir uns eher zur östlichen Seite orientiert und sind durch, das schottische Skigebiet wieder nach unten gefahren über Rothes (Destille von Glen Grant und einige andere) weiter auf der Whiskystraße in der Region Speyside, Inverness, Culloden Moor (das Schlachtfeld von Bonnie Prince Charly), Edinburgh (wir wollten das Schloss besichtigen, ging aber nicht wegen Milatary Tattoo), dann wieder runter nach Hull.

Vom Ende und der Abreise

Anekdote: Schottische Schafe

Schottische Schafe gibt es sehr viele. Daher findet man so einige am Straßenrand im Grün vor sich her weiden. Das ist völlig normal und währe auch absolut bedeutungslos, wenn diese Schafe nicht abgrundtief dumm währen. Auf der einen Seite ist ihre Dummheit ein Segen, da sie ihr kleines Gehirn mit der Tätigkeit des Weidens schon komplett auslasten. Nur, wie es irgendwo vor Ullapool geschah, wird es gefährlich, wenn sie mit dem weiden kurz aussetzen und so auf andere Gedanken kommen. Dann kann es schon mal vorkommen, das das Schaf es für eine gute Idee hält in einer langgezogenen Kurve zwischen zwei Motorrädern mitten auf den Fahrstreifen zu springen und dort zu verweilen. Weder scharfe Bremsgeräusche noch hupen lässt das Schaf sein Verhalten überdenken. Der blaue Trippel zog schlussendlich in gemächlicher Fahrt rechts am Schaf vorbei. Ob das Schaf die Flüche aus dem Helm hörte ist unbekannt. Es blieb jedenfalls auf seiner Position, bis es im Rückspiegel nicht mehr zu sehen war.

Wir hatten die ganzen drei Wochen in Schottland das beste Wetter! Als wir auf dem Rückweg gerade die Grenze nach England überfuhren änderte sich das zu einem ausgeprägten Landregen. Da der GPZ'ler auf nassen Linksverkehr keine Lust hatte konnte der Trippel ungeahnte Verbrauchswerte von 4,8 Liter auf 100Km realisieren. Trotzdem waren wir pünktlichst am Hafen von Kingston upon Hull um auf der Fähre ein zu checken. Über Nacht ging es dann über den Ärmelkanal nach Rotterdam, wo sich die Wege der beiden Protagonisten dann trennten. Mein Rückweg mit der Triumph war von Holland nach Stuttgart ein stumpfsinniges Autobahngeblase mit einem Tankstop pro Stunde und einem Verbrauch von 10 Liter auf 100Km, nur um rechtzeitig zum sonntäglichen F1-Rennen vor die Glotze zu kommen. Alles in Allem habe ich so knapp 13.000Km auf 4 Wochen verteilt abgespult.