Mit Hammer und Brecheisen

Wo soll das noch alles hinführen? Hab ich Euch erzählt, daß ein "netter Zeitgenosse" meinen Triple in der Garage umgefahren und kommentarlos wieder aufgerichtet hat? Nein, na egal. Nachdem man mir wegen der dünnlichen Bremsscheiben ins Gewissen geredet hat, dachte ich mir, daß der Zukauf eines Blinkers und ner Fußraste über Ostern im Fränkischen sich auch noch ganz gut integrieren würde. Gedacht, getan.

Gibt ja gottseidank Triumphhändler wie Sand am Meer. Nur im Fränkischen nicht dichter bei als 60km ;). Aber da das Fränkische ja als romantische Gegend bekannt ist lies sich das gut mit einer kleinen PKW Tagestour verbinden (schön so im trockenen bei Wind und Regen ;)

Also mit gut gefülltem Kofferraum in Antwerpen wieder angekommen. Claudia konnte sich bei HG in Aachen zuerst nicht so recht für ein paar Handschuhe entscheiden. Während ich Sie also mal kurz zur Entscheidungsfindung alleine stehen lasse, um die Spiegler Scheiben aus der Technik abzugreifen, entscheidet Sie sich für eine Rot/Schwarze Texjacke. Ganz Frau, ist dann die Entscheidung für die farblich zur Jacke passenden Handschuhe auch nur konsequent.

So jetzt aber. Vorgestern nun mit reichlich Werkzeug und den Ersatzteilen in die Garage und los. Prima von der 3teiligen Fußraste ist ja nur eins kaputt, das erspart den Abbau des Fußrastenträgers -> 2 Minuten später kann man sich der Bremsen widmen. Passt, wackelt und hat Luft; Spiegler Bremsen einbauen ist easy. Ach ja, nun noch den neuen Blinker dran und fertig. Ratsch, ratsch und schraub; mhh warum reibt das Kabel beim Lenken am Gabelholm, mhh auf der anderen Seite ist der Abstand zum Holm doch VIEL größer. Zurückgetreten und genauer geschaut. Oh merde, die ganze Halbschale ist ja nach rechts verschoben. Beim Abschrauben der Verkleidung wurden dann auch noch zwei Risse an dieser gefunden. OK, kann man mit GFK kleben und der Verkleidungsträger wird sich mit vereinten Kräften wohl auch wieder richten lassen, aber stinkig bin ich schon. Wird wohl nix mehr vor dem 1 Mai zum TÜV und so. Na ja bis zur MercanTour sind es ja noch ein paar Tage.

Wie schon letzte Woche berichtet, muß mein britischer Schwermetalhaufen ja noch tourentauglich gemacht werden. Also am Montag Claudia an die Hand genommen, ihr die geflickte GFK-te Halbschale in die andere Hand gedrückt und selbst so alles Werkzeug und noch einiges mehr zum Auto gekarrt. Bei der Garage angekommen hieß es also mit schwerem Gerät den Hilfsrahmen der Frontverkleidung permanent zu verformen. Da die Triumph ja bekanntlich overengineered ist, hatte ich mit einem 1Kg Hammer und einem 20mm Vierkantholz als Schlagbolzen leider nur an meiner Hand, nicht aber am Rahmen permanenten Verformungserfolg. Soll heißen, nach dem ersten Versuch waren sowohl meine linke Hand als auch der Hilfsrahmen lädiert. Das durfte natürlich nicht so bleiben, da auch Claudia gelangweilt an der Maschine stand und meinte, daß meine gar klägliche Kraftentfaltung ein stabilisieren der Triumph gar überflüssig erscheinen lässt.

Umphf. Nun gut, es gibt ja noch die dritte Ingenieursregel. Ja genau; die mit der brutalen Gewalt. Also mal in der Werkzeugkiste gekramt und einen Gummihammer mit sehr stabilen Griff herausgezogen. Eine kleine Holzplatte mit dazu und schon wurde eifrigst mit Hilfe der Hebelgesetze permanent verformt. Nun war auch der Haltebock namens Claudia von Nöten. Das Ergebnis wurde per Zollstock in 5mm Schritten dokumentiert. Nach gut 3 cm Verformungsarbeit kam dann der erste Anpasstest, der wegen einer kausalen Verformung in der Hochachse nicht von Erfolg gekrönt war. Nun denn, alles wieder abgebaut und den Gummihammer umgedreht und richtig kräftig von oben auf den Hilfsrahmen drauf gehauen, bis es ungelogen nach verbranntem Gummi gestunken hat. Das Spiel mit dem Hebeln in die eine und Schlagen in die andere Richtung ging dann wechselseitig noch ein bisschen so weiter, da die Verformung in die eine Richtung die zuvor getätigte Verformung in eine andere Richtung teilweise wieder aufhob. So wegen 3D und so.

Klick mich

Materialprüfung

Schlussendlich fügten sich die Teile aber zusammen und das HeavyBritMetal ist wieder in einem Stück. Nun noch schnell die Lichtanlage für den TÜV überprüft und gut. Ah die eine H4 Lampe, natürlich jene welche der Zwei, die das Abblendlicht betreibt, hat ihren Geist aufgegeben. Grummel, das gibt wieder ne schöne Fummellei. Wenn man schon mal dabei ist, schaut man sich auch gleich die Scheinwerfer mal genauer an. Ja genau, der eine steht ja irgendwie schief. Die Einstellschrauben sind aber schön hinter der Verkleidung versteckt. Klasse kann ich das gute Stück also noch mal abbauen und zwecks Scheinwerfereinstellung vor die Wand fahren ;). Mann, Mann, Mann, das ist ja voll der Horror. Ich kann mit gutem Gewissen echt keinem raten sein Mopped umschmeißen zu lassen. Kostet nur unnötig Zeit.